Wahlpflichtfachgruppe besucht Restmüllverbrennungsanlage Köln

von Martin Pulch

Am Wahlpflichtfachtag der Klassenstufe 8 besuchte die Gruppe Naturwissenschaften und Ökologie (NuÖ) eine der weltweit modernsten Restmüllverbrennungsanlagen in Köln-Niehl. Passend zum Unterrichtsthema Energie konnten sich die Schülerinnen und Schüler vor Ort ansehen, wie nicht verwertbarer Restmüll in Strom und Fernwärme umgewandelt wird.

Die Anlage in Köln zählt zu den effizientesten Müllverbrennungsanlagen weltweit und ist mit einem Durchsatz von knapp 2300 Tonnen Müll pro Tag die größte in Deutschland. Der vorsortierte Restmüll aus Haushalten, Gewerbe und Industrie wird mit LKW und zu einem Teil per Bahn angeliefert. Der Müll wird im Tagesmüllbunker getrennt nach Abfallfraktionen gesammelt, zerkleinert und gemischt, denn nicht jede Fraktion ist gleich gut brennbar. Beeindruckend für alle war der Blick aus dem Kransteuerstand in den 30m tiefen Restmüllbunker. Aus diesem Lager wird der Müll rund um die Uhr auf die 4 Verbrennungslinien verteilt. In den Öfen verbrennt der Restmüll bei bis zu 1000°C. Mit der bei der Verbrennung freigesetzten Wärmeenergie wird Wasserdampf erzeugt. Dieser schießt mit 400°C und 40bar auf eine Turbine, die mit 3000 Umdrehungen pro Minute einen Generator antreibt. Der gewonnene elektrische Strom wird an die RheinEnergie AG verkauft, die damit 100.000 Haushalte bzw. ein Viertel der Kölner Bevölkerung versorgt. Gleichzeitig wird Heißdampf/Fernwärme an die benachbarten Fordwerke abgegeben.

Besonders aufwendig wird das bei der Verbrennung von Müll entstehende Rauchgas behandelt. Riesige 30m hohe Filter-, Wäscher- und Katalysatoranlagen reinigen mehrere 1000m3 Abgas pro Stunde. Im Leitstand konnte sich die Gruppe davon überzeugen, dass die Schadstoffwerte im 100m hohen Schornstein der Anlage alle Grenzwerte einhalten.