Biotechnologie selbst angewendet
von Martin Pulch, 13.03.2018, 11:18 Uhr
Die Grundlage eine guten Bieres ist die Maische – hier wird sie hergestellt. – Foto/Abbildung: Martin Pulch
Die Arbeit von Lebewesen macht man sich in der Technik häufig zu Nutze. Seien es Bakterien bei der Herstellung von Joghurt, Käse und Medikamenten oder beispielsweise Pilze zur Veredelung von Käse, wie Camembert oder Roquefort.
Im Rahmen des Themas Biotechnologie sind die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfachkurses Naturwissenschaften und Ökologie der 9. Klassen einer der ältesten biotechnologischen Anwendungen nachgegangen: Bei der Gärung von Wein, Bier und Teig leisten Hefepilze ganze Arbeit.
Unterstützt von der Koblenzer Brauerei, die als Kooperationspartner des Projektes alle Geräte und Zutaten zur Verfügung stellte, konnten die Schülerinnen und Schüler die Herstellung von eigenem Bier im Schullabor selbst nachvollziehen. Unter realistischen Bedingungen wurde an einem Vormittag der Brauprozess bis ins Detail umgesetzt. Die selbst hergestellte Würze wurde für wenige Wochen in den Gärkeller der Koblenzer Brauerei gegeben.
Ob bei unserem Experiment „Hopfen und Malz verloren“ waren, zeigte sich am vergangenen Wahlpflichtfachtag, als die NuÖ – Gruppe die Brauerei besuchte. Das Laborergebnis bestätigte die saubere Arbeit unserer Braumeisterinnen und Braumeister. „Zusammengebraut“ wurde ein Leichtbier mit einer aromatischen Hopfennote und nur 2,9 Vol.% Alkoholgehalt. Nicht nur beim technologischen Einsatz von Hefezellen ist das genaue experimentelle Arbeiten oberstes Gebot. Zeiten, Temperaturen und Mengen müssen genau eingehalten werden.
In der Brauerei übernimmt dies der Computer, wie die Teilnehmer/-innen bei der Besichtigung in Koblenz erleben konnten. Die Dimensionen sind riesig und man kalkuliert in 100-Liter-Einheiten (Hektoliter). Schon am Eingang konnte man den Geruch von frischem Malz und Hopfen wahrnehmen. Die Schüler/-innen informierten sich über die Geschichte der Brauerei, den angebotenen Ausbildungsberufen und konnten sich beim Rundgang im Sudhaus und Gärkeller davon überzeugen, dass in Koblenz seit 1689 nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird. Pils, Weizen, Radler, Zischke und Bockbier sowie alkoholfreie Varianten stehen auf Produktpalette der Brauerei.