Bericht von Michelle Hesseler: Die Klassen 10d und 10e besuchten die ehemalige Tötungsanstalt in Hadamar
von Christian Wittkowsky, 21.01.2014, 22:55 Uhr
Am 13.01 2014 besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10d und 10e mit ihren Lehrern Fr. Meilen-Hoppen und Herr Wittkowsky der IGS-Neuwied die ehemalige Tötungsanstalt in Hadamar.
Die heutige psychiatrische Klinik diente von 1941 bis 1945 als Tötungslager der Nationalsozialisten. In diesem Zeitraum wurden dort über 14.500 Menschen mit körperlichen und psychischen Behinderungen getötet.
Zu Anfang wurden den Schülern Zettel mit Fragen ausgeteilt, die sie sich nun gegenseitig stellen konnten. Zum Beispiel, wer für die Morde verantwortlich war und wer die Täter waren. Danach konnten sie sich die Antworten selbstständig in der Ausstellung beantworten. Es wurde von der ersten und der zweiten Mordphase gesprochen. Diese beiden Phasen unterscheiden sich in der Tötungsart. In der ersten Phase wurde vor allem mit Gas getötet und in der zweiten Phase ließ man die Patienten verhungern oder tötete sie mit Medikamenten, um weniger Aufmerksamkeit zu erregen.
Nach der Ausstellung ging es in die Busgarage der Einrichtung. In dieser Garage hielten bis 1945 die berühmten grauen Busse von Hadamar. Diese Busse mit den getönten Scheiben brachten Patienten aus vielen Zwischenlagern (unter anderem auch aus der psychiatrischen Klinik Andernach) nach Hadamar. In der Garage wurden den Schülern Schicksale einzelner Personen vorgestellt, damit sie nie vergessen, dass hinter jeder Zahl auch ein Gesicht und eine Geschichte steckt. Nun ging es in den Keller der Klinik. Dort unten waren die Gaskammer, die Sezierräume und Verbrennungsöfen, in denen noch vor 69 Jahren Menschen ermordet und verbrannt wurden. Zum Abschluss gingen wir zur Gedenklandschaft, wo früher der Friedhof der Tötungsanstalt war. Dort liegen heute über 10.000 Menschen begraben. Dies war das Ende der Führung durch die Tötungsanstalt Hadamar, bei der die Schülerinnen und Schüler sicherlich einiges erlebt und auch gelernt haben.
Text von Michelle Hesseler, 10e