Jugendliche aus Israel und Deutschland begehen den Holocaust Gedenktag
von Christian Wittkowsky, 18.04.2015, 11:54 Uhr
Am 16. April war der offizielle Holocuaust Gedenktag in Israel. An diesem Tag versammelt sich die Staatsführung in der nationalen Gedenkstätte Yad Vashem.
Am nationalen Gedenktag ertönen um 10:00 Uhr alle Sirenen im Land und das gesamte Leben steht für zwei Minuten komplett still. Während dieser Schweigeminuten gedenken alle Israelis den sechs Millionen ermordeter Juden, die während der Nazizeit in barbarischer Weise ihr Leben verloren.
Die Ausstellung in Yad Vashem widmet sich in diesem Jahr den 1,5 Millionen getöteten Kindern, die nach Ansicht der Nazis die Zukunft des jüdischen Volkes bedeuteten und die von den Deutschen deshalb vernichtet wurden. Nur wenige Tausend Kinder überlebten den Genozid und deren Spielsachen und Erinnerungen werden in Yad Vashem ausgestellt.
Es grenzt schon fast ein an Wunder der Geschichte, dass die Nachkommen und Verwandten der Ermordeten und Folteropfer zusammen mit deutschen Schülerinnen und Schüler dem Holocaust gedenken. Unsere Neuwieder Schüler nahmen an einer großen Veranstaltung in der Schule teil. Wie alle israelischen Schüler sind auch sie aufgestanden und haben geschwiegen. Die Schüler hatten vorher recherchiert, wer aus ihrem Heimatort im Holocaust umgekommen ist. Diese Menschen bekamen einen Namen und wurden mit ihren Geburtstagen und Todesdaten vorgelesen. Dies war ein sehr emotionaler Moment für alle Israelis und Deutschen.
Es ist eine große Ehre und berührt die Herzen aller, wenn junge Menschen aus Israel gemeinsam mit jungen Deutschen die Zukunft gestalten wollen, ohne die Erinnerung an die dunkelste Zeit der deutschen und jüdischen Geschichte verblassen zu lassen.
Wir bedanken uns bei allen Freunden aus Israel, dass sie ihre Herzen und ihre Familien geöffnet haben, um die Freundschaft zwischen Israelis und Deutschen für alle Zukunft zu festigen.