Wahlpflichtfachgruppe Nawi besucht Restmüllverbrennungsanlage Köln
von Christian Wittkowsky, 12.11.2013, 13:59 Uhr
Am Wahlpflichtfachtag der Klassenstufe 8, am 08.11.2013, besuchte die Gruppe Naturwissenschaft und Ökologie (NuÖ) eine der weltweit modernsten Restmüllverbrennungsanlagen in Köln-Niehl. Passend zum Unterrichtsthema Energie konnten sich die Schülerinnen und Schüler vor Ort ansehen, wie nicht verwertbarer Restmüll in Strom und Fernwärme umgewandelt wird.
Seit Juni 2005 dürfen in Deutschland keine unsortierten und unvorbehandelten Abfälle mehr auf Deponien gelagert werden. So soll die Entstehung von klimaschädlichem Methangas und giftigem Sickerwasser vermieden werden.
In Köln werden jährlich fast 750.000t vorsortierter Restmüll aus Haushalten, Gewerbe und Industrie angeliefert – ein Großteil per Bahn. Der Müll wird im Tagesmüllbunker getrennt nach Abfallfraktionen gesammelt. Besonders die Anlieferung von Klärschlamm hat in den empfindlichen Nasen der Gruppe gekitzelt. Danach wird der Müll zerkleinert und gemischt, denn nicht jede Fraktion ist gleich gut brennbar. Beeindruckend für alle war der Blick aus dem Kransteuerstand in den 30m tiefen Restmüllbunker. Aus diesem Lager wir der Müll rund um die Uhr auf die 4 Verbrennungslinien verteilt. In den Öfen verbrennen 2000t Restmüll täglich bei 1000 bis 1200°C. Ganz schön heiß wurde den Teilnehmern in der Halle der Energiegewinnung. Mit der bei der Verbrennung freigesetzten Wärmeenergie wird Wasserdampf erzeugt. Dieser schießt mit 400°C und 40bar auf eine Turbine, die mit 3000 Umdrehungen pro Minute einen Generator antreibt. Der gewonnene elektrische Strom wird an die RheinEnergie AG verkauft, die damit 100.000 Haushalte bzw. ein Viertel der Kölner Bevölkerung versorgt.
Gleichzeitig wird Heißdampf/Fernwärme an die benachbarten Fordwerke abgegeben.
Besonders aufwendig wird das bei der Verbrennung von Müll entstehende Rauchgas behandelt. Zum Schluss der Besichtigung durfte unsere Gruppe in den größten Teil der Anlage. Riesige 30m hohe Filter-, Wäscher- und Katalysatoralagen reinigen mehrere 1000m3 Abgas pro Stunde. Im Leitstand konnte sich die Gruppe davon überzeugen, dass die Schadstoffwerte im 100m hohen Schornstein der Anlage niedriger sind, als die der Kölner Umgebungsluft. Nach einem kleinen Imbiss und mit vielen, teils auch olfaktorischen Eindrücken, traf die Gruppe gegen 16.00 Uhr wieder in Neuwied ein.
Text Und Organisation: Herr Pulch – Herzlichen Dank dafür!