WPF-Kurs NuÖ Klasse 8 besucht MVA Bonn
von Christian Wittkowsky, 06.02.2017, 20:48 Uhr
Die Nachwuchswissenschaftler vor einem riesigen Polygreifer vor der MVA Bonn
Einmal im Halbjahr findet in den Wahlpflichtfächern unserer Schule ein Wahlpflichtfachtag statt. Am Montag, 23.01.2017, unternahm der Wahlpflichtfachkurs Naturwissenschaften und Ökologie eine Exkursion zum aktuellen Unterrichtsthema Energie.
Die Schülerinnen und Schüler besuchten an diesem Tag die Müllverbrennungsanlage (MVA) in Bonn. In einer Einführung wurden wir über das Kreislaufwirtschaftsgesetz, Recycling, Müllvermeidung und Ausbildungsberufe der Stadtwerke Bonn bei der MVA unterrichtet. Danach durften wir die Anlage besichtigen. Im riesigen Müllbunker mit einem Fassungsvermögen von 14.000 Kubikmetern wird der angelieferte Müll aus Haushalten und Industrie gemischt, um eine möglichst homogene Brennmasse zu erreichen. In Bonn kommen mehr als 800 Tonnen Abfall pro Tag zusammen. Mit riesigen Polypgreifern werden gleich 5 Tonnen Müll auf einmal in einen der drei Verbrennungsöfen gefüllt. Das reicht für etwa 1 Stunde Brenndauer bei rund 870°C. Die Gruppe durfte einen Blick in einen der Verbrennungsöfen riskieren. Die Hitze war selbst in der Halle noch spürbar.
Die MVA in Bonn leistet einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung; sie erzeugt pro Jahr eine halbe Million Megawattstunden Dampf. Dieser wird als Fernwärme oder im benachbarten Heizkraftwerk zur Stromerzeugung genutzt. Auf diese Weise werden fossile Brennstoffe zur Stromherstellung eingespart. Der Bonner Abfall hat fast den gleichen Heizwert wie Braunkohle. Zudem wird das Volumen des Mülls um 90% gesenkt. Dies spart Platz auf der Deponie. Danach gingen wir durch große Räume mit unzähligen Rohren. Zwei Drittel der Anlage dienen der Rauchgasreinigung. Mit großem Aufwand und ständiger Überwachung werden die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase von Schadstoffen gereinigt. Zum Schluss durften wir die Leitwarte besichtigen. Dort werden die Verbrennung und alle zugehörigen Parameter im Schichtbetrieb rund um die Uhr überwacht.
Text und verantwortlich: Herr Pulch – Herzlichen Dank!